Didaktische Leitlinien zur Auswahl der Lerninhalte
im DaF Projekt Potsdam (Stand: Juli 2025)
1. Grundlagen der Konzeption
Die Auswahl und Strukturierung der Lerninhalte im DaF Projekt Potsdam orientiert sich an drei zentralen Referenzsystemen:
- dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER),
 - den Rahmenplänen des BAMF für integrations- und berufsbezogene Sprachkurse,
 - sowie den Anforderungen des ÖSD (Österreichisches Sprachdiplom Deutsch) als international anerkanntem Prüfungsformat.
 
Ziel ist es, eine systematische, handlungsorientierte und prüfungsrelevante Kompetenzentwicklung zu gewährleisten – sowohl im schulischen Kontext als auch zur Vorbereitung auf sprachzertifizierte Nachweise (v. a. ÖSD B2/C1).
2. Progression der Fertigkeiten gemäß GER
| Niveau | Fokus | 
|---|---|
| A1–A2 | Erwerb elementarer Sprachstrukturen und alltagsnaher Wendungen. Aufbau grundlegender kommunikativ-pragmatischer Fähigkeiten. | 
| B1–B2 | Erweiterung der kommunikativen Reichweite: argumentieren, erklären, Meinung äußern. Verstärkter Einsatz komplexer Satzstrukturen. | 
| C1 | Vertiefte Textverarbeitung, spontane Interaktion, differenzierte Sprachverwendung, Analyse und kritische Auseinandersetzung mit Themen. | 
Diese Progression folgt einem integrativen Fertigkeitentraining (Lesen, Hören, Schreiben, Sprechen), bei dem die Kompetenzstufen systematisch ausgebaut und miteinander vernetzt werden.
3. Themenwahl – Lebensweltlich & prüfungsrelevant
Die Auswahl der Themen erfolgt nach dem Prinzip der Lebensweltorientierung (BAMF) und den thematischen Vorgaben der ÖSD-Prüfungsformate. Behandelt werden u. a.:
- Arbeit & Beruf, Bildung & Ausbildung,
 - Gesellschaft & Kultur, Medien & Digitalisierung,
 - Umwelt & Nachhaltigkeit, Politik & Migration.
 
Dabei stehen realistische Kommunikationsanlässe im Mittelpunkt – wie Bewerbungsgespräche, Argumentationen, Diskussionen oder Stellungnahmen – um die Sprachhandlungskompetenz zu fördern.
4. Grammatik & Wortschatz – funktional und kontextualisiert
- Grammatik wird nicht isoliert, sondern eingebettet in kommunikative Kontexte und situative Übungen vermittelt – immer entsprechend der Niveaustufe.
 - Wortschatz wird thematisch aufgebaut, erweitert und regelmäßig reaktiviert, um situationsangemessene Ausdrucksfähigkeit zu fördern.
Besonderes Augenmerk gilt pragmatischen Redemitteln, Textsortenmerkmalen und Prüfungsstrategien (ÖSD-relevant). 
5. Übergeordnete Lernziele
- Schrittweise Kompetenzentwicklung auf Basis des GER: Von elementarer Verständigung bis zur differenzierten Sprachverwendung.
 - Kommunikative Handlungsfähigkeit: Sprache im Alltag, Beruf und in der Prüfung zielgerichtet anwenden können.
 - Selbstständigkeit & kritisches Denken: Eigene Standpunkte vertreten, Texte bewerten, differenziert argumentieren.
 - Interkulturelle Kompetenz: Kultursensibler Umgang, Kommunikationsregeln in internationalen Kontexten verstehen und reflektieren.
 - Integration & Teilhabe: Sprache als Schlüssel zu gesellschaftlicher, schulischer und beruflicher Integration.
 
